1223 Im März oder April.

Adelheid, Schwester Herzog's Heinrich I., vermählt mit Diepold III., einem mährischen Barone aus dem Geschlechte der Przemysliden, flüchtet, nachdem ihr Gemahl anscheinend bei dem Versuche, nach dem Tode des Markgrafen Wladyslaw Heinrich die Herrschaft über Mähren an sich zu reissen, umgekommen ist, durch den Böhmenkönig vertrieben, mit ihren vier Söhnen zu ihrem Bruder Heinrich nach Schlesien und findet eine Zuflucht in dem Kloster Trebnitz, wo sie bis an ihren Tod bleibt.

Boguphal (Godyslaw Pasko) bei Sommersberg II. 59 in Bielowski Mon. Pol. II. 558. Chron. Polon. bei Stenzel Ss. I. 27. (Die neue Ausgabe dieser letzteren Chronik in den Mon. Germ. XIX. 568 bringt hier eine neue Leseart, die man nicht wohl als eine Verbesserung des Textes ansehen kann, und welche die Adelheid zu einer weiteren in Trebnitz lebenden Schwester der Wittwe Diepold's und Heinrich's I. macht.) Die obige Zeitbestimmung, bezüglich deren wir ausschliesslich auf den sonst nicht sehr zuverlässigen Pessina (Mars Morav. lib. III. pag. 331) angewiesen sind, findet dadurch ihre Bestätigung, dass in der That die Söhne Diepold's: Sobeslaw, Boleslaw, Premislaw und Diepold, vom J. 1224 (richtiger 1225) an bis zum J. 1243 wiederholt in Urkunden der schles. Fürsten vorkommen. Vgl. Tzschoppe und Stenzel 291, Anm. 2, und Cohn die böhm. Theobalde, Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen, Jahrg. VI., und dazu unten No. 286 und 1224 Juli 30.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.